Ein Haus,
das viel zu erzählen weiß
Geschichte Tiefenbrunner 1810
Über 200 Jahre, ganze 9 Generationen. Das Tiefenbrunner begeistert bereits seit Jahrhunderten. Vor rund 800 Jahren wurde das Haus erstmalig erwähnt, seit 1810 ist es im Besitz der Familie.
Josef Steiner kauft das damalige „Tiefenbrunner“ und das „Welserhaus“, und legte so den Grundstein für unser heutiges Tiefenbrunner 1810. Wenige Generationen später wurde Hugo Mamoser, Urenkel von Josef Steiner, als erster „Tiafinga“ bekannt – eine Rolle, die nach mehreren Generationen nun Markus Obermoser innehat.
1810 - Die Familiengeschichte beginnt.
Erstellt und zusammengetragen von Dr. Manfred Rupert
Im Jahr 1810, also vor 200 Jahren,
…, griff mit Martin Tiefenbrunner, einem Sohn des letzten Bierbrauers dieses Namens, nochmals ein Angehöriger dieser Familie in den Gang der Geschichte ein!
Martin Tiefenbrunner erwarb den ehemaligen Familienbesitz, jedoch nur, um diesen sogleich an JOSEF STAINER zu verkaufen.
Josef Stainer war ein Bauernsohn aus Bramberg im Pinzgau und ein gelernter Bierbrauer, und ist der Stammvater der heutigen Besitzerin – Bild des Stammvaters mit Gattin Anna geb. Dankl ist noch heute im Hotelrestaurant!
Der Verkauf durch Martin Tiefenbrunner an Josef Stainer wurde am 22. Dezember 1810 amtlich, jedoch war bereits am 27. August 1810 in einer Kaufsabrede alles Wesentliche geregelt worden, und bereits am Sonntag 2. September 1810, hatte die Besitzübernahme durch Josef Stainer stattgefunden.
Josef Stainer kaufte in der Folge Objekte hinzu, erwarb Grundstücke bei Ecking und in Richtung Schwarzsee, kaufte eine Mühle unweit seiner Brauerei, errichtete nördlich der Stadt in der Nähe des damals noch in Betrieb stehenden Pochwerks der Bergverwaltung einen Felsenkeller mit Sommer-Gastwirtschaft. Im Jahr 1829 kaufte er auch noch das zwischen seinem Brauerei-Gasthof und dem turmbewehrten „Spitaltor“ oder „ Gänsbachtor“ der Stadt gelegene „Welserhaus“.
Stadt gelegene „Welserhaus“.
Als 1836 die neue „Kommerzialstraße“ durch die Stadt geführt wurde, mussten ihrer Trasse unter anderem ein Teil der Bürgerspitalkirche und das „Spitaltor“ weichen, und auch Josef Stainer musste 1836 sein Welserhaus abbrechen lassen, er begann jedoch sogleich mit dessen großzügigem Neubau.
Dieser tüchtige Unternehmer war übrigens auch von 1823 bis 1826 Bürgermeister der Stadt Kitzbühel.
Anna Steiner
1838 übergab Josef Stainer seinen Besitz an seine Tochter Anna und an seinen Schwiegersohn Sebastian Schlechter.
Dessen Vater, selber Name, war Postmeister und Postwirt in St.Johann in Tirol und gleichzeitig Stanglwirt in Going. Josef Stainers Schwiegersohn hatte bei der Vertretung seines Vaters als Stanglwirt bereits einige Zeit hindurch praktische Wirtserfahrung gesammelt, ehe er 1836 in Kitzbühel Josef Stainers Tochter Anna heiratete.
1840 wurde in Kitzbühel „k.k.Briefsammelstelle“ für den Postverkehr zu und von der Poststation in St.Johann in Tirol eingerichtet. Der Tiefenbrunner – Bräuer Sebastian Schlechter, wie schon angedeutet, Sohn des St. Johanner Postmeisters, wurde zu ihrem Leiter ernannt. Die Briefsammelstelle, die dann Postexpedition hieß und später Postamt wurde, bekam im Parterre des Welserhauses ihre Räumlichkeit. Anna und Sebastian Schlechter hatten mit der Gastwirtschaft, der Brauerei und der Mühle, der Landwirtschaft und der Briefsammelstelle genug zu tun.
1841 kam für Sebastian Schlechter, bereits Magistratsrat, eine neue Aufgabe hinzu, als er zum Bürgermeister von Kitzbühel gewählt wurde. Das Ehepaar, kaufte zwischen Kitzbühel und Kirchberg gelegenen Gundhabing Realitätenbesitz hinzu. Leider musste Sebastian Schlechter, damals noch Bürgermeister, bereits 1843 sterben.
Seine junge Witwe Anna heitratete 1844 den aus Wiesing bei Jenbach stammenden Gutsbesitzerssohn Johann Ruch und führte nun die verschiedenen gewerblichen Tätigkeiten gemeinsam mit ihm. Die Eheleute kauften weiteren landwirtschaftlichen Besitz in Gundhabing und dann auch noch den Schwarzsee. Johann Ruch wurde auch als Stellwagen-Unternehmer tätig und bot in der Sommerzeit mit einem von Pferden gezogenen, bis zu 12 Personen fassenden Wagen Fahrten von Kitzbühel über Hopfgarten nach Wörgl und zurück an. Dadurch war ein Anschluss and die dortige Eisenbahnlinie möglich.
- Tourismus wird zum florierenden Geschäft
Der Gasthof „Tiefenbrunner“ erwarb sich bereits in der Zeit des frühen Tourismus einen sehr guten Ruf. Anna Ruch stand dem beginnenden Fremdenverkehr recht aufgeschlossen gegenüber. Als Erzherzog Johann bei seiner letzten Tirol-Reise im Jahr 1858 nach Kitzbühel kam, stieg er mit seinem Adjutanten im „Tiefenbrunner“ ab. Im noch erhaltenen ältesten Gästebuch des Hauses ist die Eintragung des kaiserlichen Prinzen vom 14. September 1858 die erste dieses Buches.
Anna und Johann Ruch gehörten zu den Befürwortern (sie fuhr extra nach Wien) einer Eisenbahnlinie über Kitzbühel durch das Brixental. Als diese 1875 Wirklichkeit war, wurden jedoch Ihre Hoffnungen auf eine Bahnstation bei Gundhabing enttäuscht.
Im Jahr 1874 übergab Anna Ruch, geborene Stainer, verwitwete Schlechter den Gasthof mit Brauerei und Mühle, und dem Postamt (Welserhaus), Landwirtschaft bei Ecking und dem Schwarzsee Ihrem Sohn aus erster Ehe namens Jakob Schlechter.
Nach dem Tod der Mutter 1877 verkaufte Jakob Schlechter das ihm übergebene – die ideelle Hälfte des Schwarzsees ausgenommen – an seinen Halbbruder Martin Ruch.
Martin Ruch , der den Gundhabinger Besitz geerbt hatte, wurde nun Bräuer, Gastwirt und Postmeister.
1881 erweiterte er die Posträumlichkeiten.
Ein Unglück riss ihn bereits 1884 aus dem Leben, und 1886 kaufte Jakob Schlechter, das seinerzeit dem Halbbruder verkaufte von dessen Erben zurück und den Gundhabinger- Besitz dazu, von welch letzterem er sich aber im Jahr 1900 Jahr wieder trennte.
Die Postmeister-Stelle wurde nicht mehr vom Tiefenbrunner-Bräuer bekleidet, sondern 1885 an Johann Federer verliehen, die Räumlichkeiten in Welserhaus benützte die Post jedoch bis zum Jahr 1926.
Während Herrn Jakob Schlechter aus seiner ehelichen Verbindung Kindersegen versagt blieb, hatte er mit seiner Wirtschafterin Maria Mamoser vier Söhne, von denen drei das Erwachsenenalter erreichten.
Der 1883 geborene Hugo Mamoser wurde Besitznachfolger seiner Eltern.
Er war ein dem Tourismus sehr aufgeschlossener Hotelier.
1908 errichtete er am Südufer des Schwarzsees eine Badeanstalt und dazu 1912 eine Restauration (Bild davon im Tagungsraum Tiefenbrunner von Walde).
Hugo Mamoser heiratete 1913 Maria Putz aus Kirchberg .
Franz Waltl & Maria Mamose
Der Gasthof – mittlerweile zum Hotel umbenannt und Brauerei, sowie die Landwirtschaft florierten, als 1914 der 1. Weltkrieg ausbrach.
Der Offizier Hugo Mamoser, starb bereits im September 1914 im Alter von 31 Jahren nach einer schweren Verletzung an der serbischen Front in einem Militärlazarett.
Er hinterließ eine junge Witwe und ein noch nicht einjähriges Töchterlein Maria, das zweieinhalb Monate nach des Vaters Tod, später noch ein Schwesterchen Helma bekam.
Maria Mamoser geb. Putz heiratete 1918 Franz Waltl, Besitzer der Kitzbühler Bahnhofsrestauration und Sohn eines Gutsbesitzers und Handelsmanns aus St.Johann/Tirol.
Während der Betrieb von Brauerei und Mühle bald nach dem Ende des 1. Weltkriegs
aufhörte, wurden die Gastwirtschaft und die Landwirtschaft erfolgreich weitergeführt.
Der 2. Weltkrieg forderte das Leben der zwei Söhne aus der Ehe von Franz Waltl und Maria verw. Mamoser, Franz und Max 19 und 21 Jahre alt…
Nach dem Tod seiner Frau Maria heiratete Franz Waltl ein zweites Mal, Helene Gstrein.
Nach dem überraschenden Tod von Franz Waltl im Jahre 1958, ging der Besitz an seine Stieftochter Maria Mamoser geboren 1914, die erstgeborene Tochter von Hugo Mamoser, über.
Nach dem überraschenden Tod von Franz Waltl im Jahre 1958, ging der Besitz an seine Stieftochter Maria Mamoser geboren 1914, die erstgeborene Tochter von Hugo Mamoser, über.
Maria Mamoser, übergab das Hotel mit der Landwirtschaft, im Jahr 1974 an ihre Tochter Gertraud Mamoser ihrem Schwiegersohn Adolf Brunner aus Schwendt,
Adolf Brunner aus Schwendt vergößerte nicht nur den Besitz von „Lucken“ sondern gemeinsam mit seiner Frau Gertraud auch den Besitz vom Tiefenbrunner! Der Umbau des „Tiefenbrunners“ im Jahr 1975 war die größte private Baustelle von Tirol! Weitere Umbauten vom „Welserhaus“, neuer Luckenstall, neue Hütte am Horn, Liabei, Personalhaus etc waren auch noch das Werk vom Ehepaar Brunner!
Aus dieser Ehe stammen Maria Brunner gesch. Obermoser, Wolfgang Brunner, Elisabeth Bodner und Eva Kreuzpaintner.
Als 1999 Adolf Brunner stirbt, wird die Landwirtschaft an Wolfgang vererbt.
Das Hotel wurde an Maria Brunner übergeben und wird nach der Tradition des Hauses mit großem Geschick und Erfolg geführt.
Über die Jahre erfolgten viele weitere Umbaumaßnahmen, wie Wellnessbereich, Bar, Rezeption, Gestaltung des Privatgartens, ein Großteil der Zimmer, Goldenen Gams,.. so dass sich das Tiefenbrunner zu einem modernen Hotel mit Lifestyle und Komfort weiterentwickelte und trotzdem seinen traditionellen Charme bewahrte.
und heute
Heute bauen wir auf diese lange Familientradition, die uns fest in unseren Grundsätzen von Tradition, Bewusstsein und Gastfreundschaft verankert. Heute stehen wir mit mindestens ebenso viel Freude und Liebe zur Gastfreundschaft vor Ihnen, wie unsere vorangegangenen Generationen. Heute möchten wir Ihnen ein Tiefenbrunner zeigen, auf das auch unsere Vorfahren stolz wären.